Über 750 Starter beweisen, dass der „Hunger“ nach Wettkämpfen ziemlich groß ist!
Die SIG Koblenz Racing war mit einem Großaufgebot beim ErbeskopfBike am 04.07.2021 in Thalfang am Start
Neuzugang Erik Hühnlein und Teamfahrer Hans Niemczyk sichern sich Silber
Platzierungen: 2 x Silbermedaille
Hauptsache wieder eine MTB Marathon Veranstaltung, auch wenn das Corona Hygienekonzept noch Berücksichtigung finden musste. Die Teilnehmer gingen im Abstand von 5 Minuten, in 30er Blöcken, auf die Strecken. Um 9:00 Uhr zuerst die Starter des 71 km langen Halbmarathons, im Anschluss um 11:00 Uhr die Starter des 39 km langen Sport-Tracks. Die einzelnen Blöcke waren kunterbunt mit Spitzen-, Lizenz- und Hobbyfahrern gemischt. Dadurch blieb die Stärke der Konkurrenz nur schwer einschätzbar und die Veranstaltung hatte eher etwas von einem Zeitfahren, als dem Kampf „Mann gegen Mann“.
Pünktlich zum Rennstart öffnete der Himmel seine Schleusen und sorgte so für eine wahre Rutschpartie und Schlammschlacht. Mensch und Material mussten sich beweisen. Die Strecke weichte immer mehr auf und machte die Abfahrten zu technisch herausfordernden Abschnitten. Selbst auf Teerwegen überzog der Matsch der Reifen die Strecke mit einem nicht zu unterschätzenden Schmierfilm, schlammsurfen war angesagt.  Nach den ersten Kilometern waren kaum noch die Fahrer, geschweige denn eine Startnummer zu erkennen.
Altmeister Erik Hühnlein startete zum ersten Mal im neuen Vereinstrikot auf der Halbmarathondistanz aus dem 2. Block und setzte sich direkt deutlich von den anderen ab. Er sprintete wieder allen davon und hatte nach nur wenigen Kilometern die 5 Minuten vor ihm gestarteten Fahrer bereits eingeholt. Auch wenn er zwischenzeitlich in der Seniorenklasse 3 startet, stellte er wieder einmal unter Beweis, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Er fuhr ein starkes Rennen und holte sich verdient den 2. Platz.
Teamfahrer Hans Niemczyk nahm den Sport-Track in Angriff. Er befand sich in Topform und verfehlte mit nur 50 Sekunden Gold. Fraglich bleibt, ob er bei einem Start im selben Block und einem Fight „Mann gegen Mann“ ein anderes Ergebnis erzielt hätte. Hans fuhr auf jeden Fall ein souveränes Rennen und holte sich verdient die Silbermedaille.
Hier noch ein paar persönliche Eindrücke von unseren Teamfahrer:innen:
Teamchef Ralf (Berry)
„Mir hat das Rennen richtig Spaß gemacht. Trotz des Matsches ist es gut gelaufen. Kaum Training gehabt und derzeit leider Übergewicht :-/. Wäre vielleicht noch etwas schneller gewesen, aber in der sechsten Startgruppe war nix was mich hätte ziehen können :-)). Erst nach einer Stunde bin ich auf Gruppen gestoßen, die in meiner Geschwindigkeit unterwegs waren und man auch mal einen Zug aufmachen konnte. Die Strecke war zum Teil neu (Probleme mit dem Naturschutz usw.) und hatte trotzdem einige Trails, die durch den Matsch natürlich noch mal spannender waren :-). Lediglich die Abfahrt an der Skipiste war etwas verwirrend. Einige sind da einfach gerade aus runter (wie immer) und haben dadurch Minuten gut gemacht, aber ich denke, es sollte der Flowtrail gefahren werden. Da war die Ausschilderung nicht gut. Es war auch schön mal wieder einige der Mannschaft zu sehen:-). Schade nur, dass wir nicht verweilen konnten. Waren ja auch ein paar neue Gesichter dabei und Partner, die ich auch noch nicht kannte.“
Teamfahrer Harry
„Ich bin mit dem Ergebnis und der Leistung zufrieden. Es hat einfach mal wieder Spaß gemacht, um die Wette zu fahren.
Direkt nach dem Startschuss konnte ich die erste schnelle Gruppe nicht mitgehen. Da muss ich wohl noch etwas in dieser Richtung trainieren, um kurzzeitig mal mehr Kraft investieren zu können. Da ich von dem 2. Block aus gestartet bin, war es nicht allzu schwer mich einer Gruppe anzuschließen. Manche, die nach hinten durchgereicht wurden, andere schnelle, die von Block 3 nach vorne fahren wollten, haben mir kurzzeitig Windschatten gegeben. Bedingt durch das Wetter war das Windschattenfahren sowieso schwierig. Der Dreck im Gesicht hat es fast unmöglich gemacht. Zu allem Überfluss habe ich irgendwann auf dem rechten Auge nur sehr unscharf sehen können. Im Auto kam dann die Erleuchtung, dass die Kontaktlinse abhandengekommen war. Wahrscheinlich habe ich sie beim im Gesicht rumwischen verloren.
Im Nadelwald Trail konnte ich einen Sturz über eine längslaufende nasse Wurzel glücklicherweise noch verhindern.
Die Vorbereitung auf das Rennen war etwas schwierig. Vor 2 Wochen ist der Rahmen meines Mountainbikes gerissen und seitdem beim Händler. Mein Bruder Daniel hat mir seines geliehen, worüber ich sehr dankbar bin. Da das Mountainbike meines Bruders nur einen Flaschenhalter besitzt, konnte ich auch nur eine Flasche mitnehmen. Deshalb bin eigentlich recht froh, dass das Wetter so feucht war. Wenn es sehr warm gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich Probleme mit der Dehydratation bekommen.
Ansonsten habe ich mich gefreut, so viele SIG´ler auf und neben der Strecke zu sehen.“
Teamfahrer David
„Musste feststellen, dass meine Rennhärte definitiv nach der langen Veranstaltungspause noch fehlt. Durch meinen Platten nach dem Erbeskopf wurde ich zurückgeworfen. Danke nochmals an den Betreuer Ernst für den Support beim Schlauchwechseln.“
Teamfahrer Fergus
„Insgesamt fühlte ich mich gut und bin mit meinem Race mehr als zufrieden. In der ersten Runde bin auf einem Wurzelteppich gestürzt und habe mir Knie und Schulter etwas lädiert. Die nächsten Kilometer bin ich dann dadurch etwas reservierter unterwegs gewesen, konnte dann aber wieder meinen Tritt finden.“
Teamfahrer Klaus-Jörg
„Es sollte einfach nicht sein. 8 Monate ohne Wettkampf und MTB Training nur auf trockener Strecke, machten sich bei mir schon deutlich negativ bemerkbar. Ich fand einfach nicht meinen Rhythmus und bekam nicht den richtigen Druck auf die Pedale. Meine sehr gute Grundform hat mich vor Schlimmerem bewahren können. Viel gemerkt habe ich von der Belastung daher hinterher nicht. Beim nächsten Mal wird es definitiv besser 😊.
Schön war es vom Start weg mit Fergus und im späteren Rennverlauf mit David zusammen zu fahren. Als David mich mit einer 3 Mann starken Gruppe eingeholt hat, habe ich mich auch reingehängt, bis sie dann nach 25 min in der 2. Abfahrt vom Erbeskopf außer Sicht gefahren sind. Ansonsten bin ich das Rennen für mich alleine gefahren.“
Teamfahrerin Annika
„Auch etwas Gutes hatte der gestrige Racetag: Man bekommt durch die 3h-Schlammpackung ein Koordinationstraining, auf das man zuhause meint verzichten zu können. Ich fand die Organisation unter den Corona Auflagen unter der Prämisse gut, dass man rechtzeitig über die Details informiert wurde, z.B. fehlende Duschmöglichkeiten, Blockstarts etc.. Eigentlich bevorzuge ich längere Distanzen, daher lief das Race für mich erwartungsgemäß, bei für meinem Geschmack etwas zu kurzer Strecke mit gefühlt mehr (moderatem) down- als uphill.
Teamfahrerin Katja
„Matsch und Regen sind nicht meine besten Freunde. Respekt hat mir eingeflößt, als der Heli gleich nach der Einführungsrunde auf der Wiese vor mir gelandet ist. Also habe ich das Tempo rausgenommen und bin auf Sicherheit gefahren. Am Berg konnte ich dann mein Können ausspielen. Besonders der lange Anstieg rauf zum Erbeskopf war genau mein Ding. Hier habe ich versucht bei einem anderen Fahrer Windschatten zu fahren, aber irgendwie war der glaube ich irritiert, dass eine Frau sich an ihn ran hängt. Leider muss man den Berg auch immer wieder runter. Gebaute Trails sind mir nach wie vor nicht geheuer. Die letzte Abfahrt zum See hat sich in der Zwischenzeit in eine Schlammrutsche verwandelt und es war reines Glück, dass ich da nicht mit dem Popo runtergerutscht bin. Meine Kondition war top, trotzdem blieb ich aufgrund des Wetters hinter meinen Leistungen zurück, auch wenn das Schlammfahren mit der Zeit immer besser geklappt hat. Spaß gemacht hat es irgendwie trotzdem und ich war glücklich heil ins Ziel gekommen zu sein.“
Glückwunsch der SIG Koblenz Racing an die Medaillengewinner und alle Teamfahrer:innen für die tollen Platzierungen und starken Leistungen.
Die Teilnahmen der Teamfahrer:innen der SIG Koblenz Racing waren auf jeden Fall ein großartiger und gelungener Einstieg in die Saison 2021.
Schade war, dass unser Teamzelt wetterbedingt nicht zum Einsatz kam. Es wäre sicherlich sehr schön gewesen, wenn sich unsere Teamfahrer:innen zu einem regen Austausch in diesem hätten treffen können. So blieb leider nur ein kurzes Feedback im Ziel.
Die Ergebnisse im Ãœberblick:
Halbmarathon, 71 km, 1750 hm
Erik Hühnlein, Sen 3, Platz 2, 2:59:21
Harry Heckmann, Sen 1, Platz 20, 3:07:56
David Igelmund, Herren, Platz 16, 3:09:56
Carlo Dindorf, Herren, Platz 19, 3:13:57
Daniel Schiffer, Sen 2, Platz 13, 3:21:44
Klaus-Jörg Marzina, Sen 2, Platz 14, 3:23:11
Fergus Neher, Sen 3, Platz 11, 3:35:05
Annika Marzina, Sin 1, Platz 5, 3:43:00
Katja Marzina-Berlejung, Sin 2, Platz 4, 5:32:44
Sport-Track, 39 km, 1000 hm
Hans Niemczyk, Sen 3, Platz 2, 1:45:50
Michael Schopp, Sen 2, Platz 11, 1:54:41
Ralf Berenhäuser, Sen 3, Platz 9, 1:56:25
Als nächstes stehen unsere Teamfahrer:innen in Österreich bei der Salzkammergut Mountainbike Trophy in Bad Goisern am 17.07.2021 am Start.
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