Extreme Bedingungen beim Frühjahrsklassiker SKS-Kellerwald Bikemarathon am 10.04.2022 in Gilserberg
Neuzugang Marvin der SIG Koblenz Radsport gab seinen Einstand
Vorhergesagte Temperaturen unter 0°, Schneegestöber, Graubelschauer und Regen hielt viele bereits gemeldete Teilnehmer von einem Start ab, zumal vor Ort keine Ummeldung mehr erfolgen konnte. Dementsprechend befand sich auch die Strecke im Ausnahmezustand. Selbst wenn sich dann doch ab und an ein paar Sonnenstrahlen zeigten, die gewohnte Rennstimmung wollte nicht aufkommen. Auch das sonst übliche surren der Räder vor der Startaufstellung vermochte man kaum zu hören, vielmehr schenkten sich die meisten der 86 km und 127 km Distanz ein langes Warmfahren.
8:45 Uhr Startaufstellung, immerhin sah man jetzt dann doch strahlende Gesichter, das Rennfieber hatte gesiegt, auch wenn durch den Lautsprecher drang, dass an die bisherigen Zeiten heute mit Sicherheit nicht angeknüpft werden kann. Alles in allem wird abzuwarten bleiben, wie sich das Rennen gestaltet, war zu vernehmen. Allzu sehr vom Rennfieber gepackt waren jedoch zwei Starter, die kurz nach der Einführungsrunde stürzten und sich als Folge eine körperliche Rangelei lieferten.
Mitten im Feld ging es dann nach der kurzen Einführungsrunde für Annika und Carlo auf die Langdistanz. Beide meisterten souverän und mit dem erforderlichen Respekt ihre 1. Runde. Danach waren die Räder kaum noch als Rad zu erkennen, vielmehr verzierten Dreckklumpen und das zuvor frisch gemähte Gras die Rahmen und Teile. Nichtsdestotrotz und immer noch kämpferisch nahmen beide die 2. Runde in Angriff. Rein zufällig hörten dann die Betreuer, dass die Langdistanz „dicht“ gemacht wird. Davon hatten unsere Fahrer/In jedoch nichts mitbekommen. Auf einmal herrschte großes Chaos und es wurde auf Nachfrage kommuniziert, dass der vor Ort anwesende Arzt es für zu gefährlich erachtet hätte, dass weiter gefahren wird, da die Fahrer total erschöpft wären, es zu mehreren Stürzen gekommen sei und viele dadurch bereits aufgegeben hätten. Nach langem hin und her schafften es dann doch noch 13 Fahrer in die 3. Runde zu fahren. Für die restlichen Fahrer kam das Aus ziemlich überraschend und einige waren richtig verärgert. Zunächst ließ man sich die Langdistanzler noch mit ausreichendem Proviant versorgen und nur wenige Meter danach wurden sie ausgebremst und bekamen verkündet, dass die „Reise“ nunmehr beendet sei. Die Enttäuschung stand vielen ins Gesicht geschrieben und der Verärgerung wurde lautstark Luft gemacht. Worte wie: „Man sei in Eigenverantwortung unterwegs, die Entscheidung „aufgedrückt“ zu bekommen, sei nicht in Ordnung. Man hätte sich durchaus gewünscht, dass man diese Entscheidung zu einem früheren Zeitpunkt bekanntgegeben hätte. Dies wäre z.B. mittels Lautsprecher der vor Ort anwesenden Feuerwehr möglich gewesen.
Um 9:45 Uhr startete dann auch Marvin, der erst sein 3. Mountainbike Rennen fuhr. Er überraschte auf der Kurzdistanz in seiner Altersklassse mit einer TopTen Platzierung. Im Ziel gab er sich zunächst gar nicht zufrieden: „Ich habe einen schlechten Tag erwischt, es lief irgendwie gar nicht gut“, aber nach einmal tief Luft holen, freute er sich dann doch über seine erbrachte Leistung.
Der Veranstalter hatte keine Mühe gescheut die Voraussetzungen für eine Festivalatmosphäre zu schaffen. Es gab wie einst einen Bierstand, die Bratwurst und Pommes … und die Hausfrauen überboten sich mit einem wohl kaum zu übertreffenden Kuchenbüffet. Leider blieben der Zuspruch und die Stimmung der Situation geschuldet aus.
Die Ergebnisse im Überblick:
Kurzdistanz 45 km
Schmidt, Marvin, Elite, Platz 10 AK, 2:15:08 h
Langdistanz 127 km
Marzina, Annika, Seniorinnen 1, DNF
Dindorf, Carlo, Elite, DNF
Als nächstes stehen unsere Teamfahrer/Innen am 23. April 2022 beim SKS-Bike Marathon in Sundern am Start.



