Dolomiti Superbike – Das legendärste Bike-Rennen in den Dolomiten (I)
Teamfahrer/Innen der SIG Koblenz Radsport pilgerten nach Italien und standen am 09. Juli 2022 am Start
Mountainbiken kann man eigentlich überall, aber der Dolomiti Superbike gehört inmitten landschaftlicher Einmaligkeit zur Crème-de-la-Crème der Bike-Rennen in ganz Europa.
Für uns standen Wiederholungstäter/Innen Annika, Katja und Klaus-Jörg am Start. Auch dieses Mal wollten Annika und Klaus-Jörg die Königsetappe bezwingen.
Als Masters V Fahrer stand Klaus-Jörg zwar in der ersten Reihe seines Startblockes, aber gaaaanz hinten im 2000 Mann starken Fahrerfeld. Der Start erfolgte um 8 Uhr, 10 Minuten verspätet, nachdem die Profis sich bereits eine halbe Stunde auf der Strecke befanden. Es waren gerade einmal so 9-10 Grad. Nach 40 Minuten Wartezeit im Startblock zitterten die Fahrer vor Kälte am ganzen Körper.
Vom Start in Niederdorf „schiebt“ sich Klaus-Jörg hoch motiviert die ersten Anstiege mit lauten „Left, Left, Left …“ Rufen, durch hunderte von Fahrern, hoch. Die Beine sind so gut wie noch nie, das nutzt Klaus-Jörg maximal aus. Nach den ersten beiden langen Anstiegen ging es eine Zeitlang hügelig und dann nach kurzer Abfahrt herunter nach Wahlen, durch die Technical Feed Zone. Danach folgte die eigentlich lange Rampe zum Gipfel des ersten Drittels der Langdistanz. Nach ca. 15 Minuten im Anstieg passierte Klaus-Jörg den späteren Sieger seiner AK, noch mal erfolgte eine kurze Tempoverschärfung, der Fahrer konnte nicht folgen und Klaus-Jörg fuhr erst mal außer Sicht und kletterte die Serpentinen weiter. Nach dem Gipfel stürzte er sich hoch motiviert in die Abfahrt und konnte die Position auch in den ersten 500 Tiefenmetern halten. Erst in den letzten 100 Tiefenmetern überholten ihn, in einer Highspeed-Passage, wieder Fahrer. Klaus-Jörg hängte sich dran und fuhr als Zweiter der AK durch die Zeitmessung in Innichen. In den Flachstücken der ersten Gruppe wurde ordentlich Tempo gemacht.
An der Streckenteilung musste Klaus-Jörg an der Technical Feedzone leider aus der Führungsgruppe aussteigen, um Wasser nachzutanken. Er hatte das Gefühl vor lauter Tempo-Gebolze bereits zu wenig gegessen und getrunken zu haben und dachte, dass er Supporter André verpasst hat. Kurz danach neuer Stop, da stand André doch noch mit „guten“ Trinkflaschen. Klaus-Jörg versuchte wieder zur Gruppe aufzuschließen, was im flachen Anstieg unmöglich war und geriet vollkommen aus dem Tritt, wird sogar noch von der darauffolgenden Gruppe kassiert und dort wollte keiner die Führung machen. Der mittlere Streckenteil wird zum Desaster: Klaus-Jörg erfährt von André, dass Annika gegen ihren Willen „ausgebremst“ wurde und macht sich große Sorgen. Nicht schon genug, werden dann auch noch die Trinkflaschen von Klaus-Jörg geklaut, die Pedalplatte lockert sich, Klaus-Jörg verfährt sich … bis zur Rotwand fällt er von Gesamtrang 6. auf Platz 166 zurück, AK Platz 2 auf den 23. Platz.
Erst im letzten Drittel des Rennens konnte er wieder mit genug nachgetankter Energie und trotz lockerer Pedalplatte, ausreichenden Fokus zurückbringen, um in den langen Anstiegen zur Plätzwiese, dem höchsten Punkt der Strecke, noch mal mehr als 40 Plätze gut zu machen, was auch noch 11. Plätze in seiner AK brachten. Das Podium hatte er im mittleren Streckendrittel verpasst.
Auch bei Annika lief es bis Kilometer 50 richtig gut, dennoch sollte sie kein Glück haben und dann kam auch noch Pech dazu. Sie wurde gegen ihren Willen „ausgebremst“!
Katja, die zwischenzeitlich immer sicherer unterwegs ist, meisterte souverän ihre Distanz. Ihre Strecke war sehr schnell und fahrtechnisch nicht so anspruchsvoll, dafür konditionell umso fordernder, auch wegen der ungewohnten dünnen Luft. Fazit: Falls ich noch einmal beim Superbike starte, werde ich die 85 km Distanz in Angriff nehmen.
Die Ergebnisse im Überblick:
Lange Distanz, 123 km, 3400 Höhenmeter
Marzina, Klaus-Jörg, Master 5 Men, AK Pl. 16, GesPl. 138, 6:32:02
Marzina, Annika, Master 1 W, DNF
Klassische Distanz, 60 km, 1570 hm
Marzina-Berlejung, Katja, Hobby 3 W, AK Pl. 14, GesPl. 43, 4:38:51