Dem Teufel die Stirn geboten
Teamfahrer Klaus-Jörg Marzina läuft zur Höchstform auf
Podestplatz: 1 x Goldmedaille
Einmal durch die Hölle und zurück. Dieser Herausforderung stellten sich bei Temperaturen über 38 Grad unsere Teamfahrerinnen Annika Marzina, Katja Marzina-Berlejung sowie die Teamfahrer Mike Lines, Klaus-Jörg Marzina und Pieter Nijdam bei der Salzkammergut Trophy in Bad Goisern (A). Die lange Schleife durch die UNESCO Welterbe Region Hallstatt-Dachstein-Salzkammergut zählt zu Europas imposantesten Marathonstrecken.
„Hardest day ever….mega happy to go the distance“ – Mike‘s Worte zu seiner wahnsinnigen Leistung! Sein Start erfolgte bereits um 5:00 Uhr, es war ein langer Tag für Mike auf der 209 km langen Strecke mit über 7008 Höhenmetern. Total happy erreichte er nach über 15 Stunden das Ziel.
Zur Höchstform aufgelaufen war Klaus-Jörg auf der Strecke mit 126,8 km und 3.758 Höhenmetern. Die Hitze und seine extrem gute Tagesform spielten ihm in die Karten. Die trockene Strecke mit „nur“ zwei langen Climbs und einem ewigen Flachstück in der Mitte, war wie gemacht für ihn. Sein Plan schön weit vorne im Startblock zu stehen, im ersten Anstieg einen enormen Einsatz an den Tag zu legen, um sich dann im Flachstück zu erholen, hat nicht funktioniert. Zwar hatte er am gesamten ersten Anstieg mit 1200 hm Sichtkontakt zur Spitze, aber ein heranpirschen unterlies er lieber. Trotzdem war Klaus-Jörg so schnell unterwegs, dass seine Betreuerin am ersten Verpflegungspunkt gerade erst ankam, sich empörte warum er denn schon da sei, und ihm gerade noch die Flasche zustecken konnte. Ab hier war Klaus-Jörg klar, dass, wenn er nicht etwas raus nimmt, keiner an den nächsten Verpflegungspunkten mehr auf ihn warten würde, und genauso kam es, außer Gels gab es nichts mehr. Am nächsten offiziellen Verpflegungspunkt waren dann Bananen seine Leibspeise. Eine Platzierung hatte Klaus-Jörg für sich längst abgehakt, konnte sich aber nicht erklären, warum ihn niemand einholte. Klaus-Jörg blieb nichts anderes übrig, als sich den ganzen Anstieg über den Salzberg alleine weiter zu quälen, bergab lief´s dann aber top und Klaus-Jörg war nur noch am Überholen. Mit einem Vorsprung von über 26 Minuten auf den Zweitplatzierten gewann Klaus-Jörg eindrucksvoll die Goldmedaille in seiner Altersklasse.
Auf derselben Distanz war auch Annika unterwegs. Leider hatte sie bei der Entscheidung Hardtail vs Fully komplett die defekte Dropperpost am Exceed vergessen, 1-2 cm zu tief zu sitzen wurde für sie bei den Höhenmetern irgendwann schmerzhaft. Bei starker internationaler Konkurrenz sicherte sie sich den 5. Platz in ihrer Altersklasse und von 42 Starterinnen den 6. Platz im Gesamt.
Pieter war mit den Temperaturen auf der gesamten Strecke überfordert und musste sich komplett durchquälen.
Katjas Plan, sich in den ersten Startblock zu stellen, ging auf. So konnte sie am ersten Anstieg einem evtl. entstehenden Rückstau entgehen. Kämpfen musste sie zwar dennoch auf der kompletten Strecke, aber am meisten auch mit ihrem Bike, da der Luftdruck nicht richtig eingestellt war. Im Trail hat sie sich zeitweise wie auf einem Flummi gefühlt. An einer Servicestation fand sie Hilfe, sodass die letzten 24 km dann entspannter waren.
Wie bei der Trophy üblich und legendär, wurden alle Aktiven vom hochmotivierten Publikum unermüdlich angefeuert. Betörender Beifall, lauthals rausgeplärrte Zurufe, Rockmusik, die aus privat aufgestellten Lautsprechern dröhnte, es herrschte überall Partystimmung pur.
Die Ergebnisse im Überblick:
Strecke A – 209,0 km, 7008 hm
Lines, Mike, AK M40 Pl. 123, GesPl. 301, 15:36:05,9
Strecke B – 126,8 km, 3.758 hm
Marzina, Klaus-Jörg, AK M50 Pl. 1, GesPl. 28, 6:23:56,6
Marzina, Annika, AK W30 Pl. 5, GesPl. 6, 7:44:46,9
Strecke Track C – 79,9 km, 2428 hm
Nijdam, Pieter, AK M30 Pl. 67, GesPl. 208, 6:09:43,3
Strecke E – 54,9 km 1719 hm
Marzina-Berlejung, Katja, AK W40 Pl. 14, GesPl. 44, 5:09:38,8
Herzlichen Glückwunsch unserem Medaillengewinner Klaus-Jörg und allen Finishern vom restlichen Team, ihr habt verdammt starke Leistungen an den Tag gelegt!
Dank geht an das Orga-Team für das mit viel Herzblut auf die Beine gestellte Event und der gigantischen Show drum herum.
Wettbewerbsmäßig stehen unsere TeamfahrerInnen im Großaufgebot als nächstes bei Rad am Ring, Nürburgring, am 22. 07./23.07.2023 am Start.