Durch eiserne Willenskraft und starkes Durchhaltevermögen ins Ziel
Ronde van Vlaanderen, 238 km, über 2000 Hm
Die Flandern-Rundfahrt ist das populärste Eintagesrennen Belgiens. Sie wird zu den fünf Monumenten des Radsports gezählt.
Teamfahrer David Liedtke stand für die SIG am Start.
Nachstehend sein Eindrucksbericht.
„Die Ronde van Vlaanderen hatte ich immer schon mal im Auge, aber hab mich nie so ganz ran getraut, weil ich eher ein Schönwetterfahrer bin und sie auch recht früh im Jahr für die Länge ist. Dieses Jahr wollte ich es aber mal probieren, mit der längsten Strecke (die einzige die nicht in Oudenaarde startet und endet. Sie startet in Antwerpen wie bei den Profis und deshalb muss man sich am Ende darum kümmern, wie man zurückkommt.
Vor dem Tag hatte ich immer auf den Wetterbericht geschaut, es war überall maximal leichter Nieselregen von 7-8° angesagt, der Rest des Tages trocken. Am Start sah man schon, dass das nix wird. Es hat dann ab dem Start, der um 7 Uhr in Antwerpen war, bis 14 Uhr durchgeschüttet. Das war auf den ersten 80-90 km noch kein Problem, da es recht viel Asphalt war. Ab Oudenaarde gibt es dann aber regelmäßig Kopfsteinpflaster und kleine Feldwege, ab da war alles mit Matsch überzogen, was insbesondere auf dem Kopfsteinpflaster sehr rutschig war. Richtig hart wurde dann die Kombination Koppenberg, Oude Kwaremont, Paterberg. Alle 3 sehr steil und mit Kopfsteinpflaster. Das schlimmste war der Koppenberg, da dieser bis 22% Steigung und sehr ruppiges Kopfsteinpflaster hat, haben die Veranstalter die Fahrer in Wellen hochgelassen, damit sich nicht alles staut. Trotzdem mussten fast alle aufgrund des Schlamms und des Pflasters absteigen. Sogar bei den Profis am Sonntag haben es nur wenige ohne schieben hochgeschafft. Ich konnte zwar durchfahren, war aber komplett am Anschlag. Oude Kwaremont und Paterberg waren dagegen deutlich leichter, aber durch die Bedingungen trotzdem sehr fordernd.
Am Ende war es durch die auch bei strömendem Regen überall anfeuernden Flandriens ein tolles Erlebnis, was ich aber bei den Bedingungen kein zweites Mal brauche.
Die belgische Radsportbegeisterung konnte man aber überall spüren und aufsaugen.
Komplett durchnässt und zitternd, aber dennoch glücklich!“
Das war eine harte Nuss, die es zu knacken galt.
Chapeau David, wir ziehen den Hut vor Dir!